Monat 2 – Dezember 2020

Nach einer Woche Anschlußheilmaßnahme in Bad Heilbrunn hat sich alles gut eingespielt. Zum Einen die Anwendungen, dass man alles schon ein Mal durch hat und weiß wann man wohin muß und zum Anderen werden die Nierenwerte, sprich das Krea, auch langsam besser.
Allerdings zeigen sich die ersten Nebenwirkungen der Immunsuppressiva. Das Händezittern ist mir in Großhadern schon aufgefallen, das war Anfangs so stark, dass ich kaum Schreiben konnte, aber jetzt geht der Blutdruck und das Cholesterin hoch. Dadurch kommen zu den vielen Tabletten noch mehr Tabletten hinzu.
Mittlerweile sind es 12 Stück über den ganzen Tag.
Für die Immunies habe ich mir noch in Großhadern im Handy einen Wecker eingerichtet, sonst hätte ich die schon zig Mal vergessen. Hier soll man ja die vereinbarten Uhrzeiten möglichst genau einhalten, dass der Tacrolimus Spiegel nicht zu weit abfällt.
Die Dosis wurde bisher auch schon einige Male reduziert.
Abends bin ich meistens am Stallauer Berg Richtung Blomberg unterwegs gewesen, um wieder Kraft und Kondition auf zu bauen.
Am zweiten Wochenende in Bad Heilbrunn kam meine Tochter Inga vorbei und wir gingen auf den Blomberg.

Gipfelkreuz am Blomberg

Da uns das nicht genug war haben wir noch den Heigelkopf mitgemacht.

Gipfelkreuz am Heigelkopf

Das waren knapp 850hm und 17km Strecke fünf Wochen nach der OP. Und es ging sehr gut, Kraft und Kondition waren wieder gut da, nur die vielen km Laufen waren etwas viel. Zum Schluss raus habe ich die OP Narbe leicht gespürt. Ging aber im Großen und Ganzen.
Aber es war der erste Gipfel nach der OP und sogar ein Doppelgipfel.

Um am Oberkörper wieder zu Kräften zu kommen habe ich mir einen Concept2 Ruderergometer bestellt. Die hatten zu der Zeit, zweite Dezemberwoche, neun Wochen Lieferzeit, aber das kam mir entgegen da ich eh einige Monate mit Krafttraining pausieren muß.

Die Immunies treiben als Nebenwirkung auch den Zucker in die Höhe und so mußte ich auch einen Zucker Stresstest machen.
Ich hatte früher schon davon gelesen und ein Zucker wäre das Letzte was ich brauchen kann. Damals haben mir die Nephrologen im Dialysezentrum gesagt, dass dies in der Regel nur bei Patienten passiert, die da eh schon etwas exponiert sind. Glücklicherweise fiel der Test bei mir dann auch negativ aus.

Die Anwendungen waren im Grunde alle ok, nur mit dem Chi Gong konnte ich nichts anfangen. Da ich aber nicht meckern wollte habe ich das zwei Mal die Woche über mich ergehen lassen.

Im Rahmen der Physiotherapie habe ich dort auch meine Muskelverhärtung am Tibialis anterior anschauen lassen und gute Tipps erhalten, wie ich das in den Griff bekomme. Das hatte mich schon manches Mal am Berg etwas behindert.

Sehr interessant waren die Vorträge, da hat man sehr wichtige Informationen bezüglich des ganzen Komplexes um die Transplantation herum und besonders zu den Immunis bekommen.
Da hat sich manche Horrorstory, die man über die Jahre so gehört hat, in ganz anderem Licht dargestellt.

Am dritten Wochenende waren Inga und Raphael da und wir sind vom Parkplatz Waldherralm auf den Zwieselberg gegangen. Das war eine kurze Tour, es hatte viel geschneit und ich wollte nicht wieder so weit laufen, wie die Woche zuvor.

Gipfelkreuz am Zwieselberg

Da oben war es mal richtig kalt.

Bisher tut meine neue Niere absolut klaglos ihren Dienst und die Werte wurden immer besser.
Am 15.12. konnte ich planmäßig nach drei Wochen nach Hause.

Meine AU war damit seit zwei Tagen abgelaufen. Da ich noch einiges an Resturlaub hatte, nahm ich noch bis 07.01.2021 Urlaub. Direkt nach der AHB arbeiten zu gehen wäre nicht gegangen.
So hatte ich noch zwei Wochen Zeit mich weiter zu erholen, was ich auch gebraucht habe.
Für die zwei Tage ohne AU habe ich später bei der Rentenversicherung Übergangsgeld beantragt.

Zur Kontrolle des Tacrolimus Spiegel und aller anderen Werte bin ich zwischen den Jahren in die Praxis meines Dialsyszentrums gegangen.

Die Feiertage verbrachte ich coronakonform in kleinen Kreisen und Silvester ist einfach ausgefallen.
In der letzten Dezemberwoche war ich auch noch ein paar Mal aufm Berg, das Wetter war ja bekanntlich bombe in den Tagen.
Wo ich überall war kann man in der Gipfelliste sehen.