Kammüberquerung Sonntagspitze – Hohe Gans im Juni 2019

Eigentlich hatte ich die Vorbereitung zur Alpenüberquerung abgeschlossen und wollte mit Raphael, der mich seit Herbst 2018 bei meiner Vorbereitung begleitete, noch eine besondere Wanderung machen. Ich hatte darüber einen Bericht im Netz gelesen und der Protagonist meinte am Schluß, dass er die Tour nicht nochmal machen würde. Da dachte ich, das ist genau das Richtige für uns.

Und um es vorweg zu nehmen, ich würde die Tour auch nicht noch einmal machen und hier kommt mein Bericht.

Wir sind am Pfingstsonntag um 09:00 Uhr in Achenkirch am Chrislum Parkplatz gestartet.

Start vom Christlum Parkplatz

und bei schönstem Wetter zur Sonntagsspitze aufgebrochen.

Blick vom Rether Joch

Die erste Station nach 2 Stunden 20 Minuten, die Sonntagsspitze

Gipfel der Sonntagsspitze

und dann ging es gleich weiter zur Mosenspitze

Gipfel der Mosenspitze

und weiter zur Schreckenspitze mit kurzer Rast.

Gipfel der Schreckenspitze

Ab der Schreckenspitze geht es ohne markierten Weg weiter

Ab der Schreckenspitze keine Wege mehr

und die ersten Latschenfelder rücken in Sichtweite.
Hier ein Bild wo man den Rest des Weges bis zur Hohen Gans sehen kann

Blick den Kamm entlang zur Hohen Gans

Jetzt kamen dann die ersten Latschenfelder und man kam überraschend gut durch aber es ist trotzdem extrem nervig.

In den Latschen

Ein Tipp hierfür: Lange Hosen anziehen.
Wir haben uns dann aber entschlossen, von den vielen Latschen entnervt, vor dem Hohen Kasten abzusteigen und unterhalb vom Fonsjoch eine Wiese Richtung Schleimsjoch Sattel zu queren.
Nach einigen weiteren Latschenfeldern kamen wir dann auch in offenes Gelände und sind ca. 1,5 Stunden quer zum Hang ohne Weg Richtung Hohe Gans gegangen. Da wurde uns langsam klar, dass diese Tour ziemlich heftig werden wird.
Wir mußten dabei einige Lawinenhänge kreuzen, die nur auf allen Vieren zu gehen waren.

Steile weglose Hänge Richtung Schleimsjoch – Hohe Gans

Hier ein Foto unterhalb vom Schleimsjoch und der hohen Gans in Richtung von wo hier losgegangen sind.

Blick zurück zur Schreckenspitze

Das war schon eine ziemliche Quälerei aber jetzt stand der Anstieg zur Hohen Gans bevor und wer da schon mal war, weiß wie steil es da hochgeht und dass es da auch keinen Weg gibt.
Auf der Hohen Gans angekommen

Gipfel Hohe Gans

brauchte ich bestimmt eine halbe Stunde bis ich wieder einigermaßen bei Kräften war. Das war echt heftig. Wir sahen dann ein Pärchen, das die gleiche Tour gegangen ist und in dem Moment vom Hohen Kasten aus zu uns unterwegs war.
Wir warteten am Gipfel der Hohen Gans auf sie und schlossen uns ihnen für den Rest des Weges an.
Direkt nach der Hohen Gans Richtung Juchtenkogel kam eine Kletterstelle, an der es fast senkrecht runter ging.

Abstieg von der Hohen Gans Richtung Juchtenkogel

Anschließend am Grad entlang ging es weiter auf Tierpfaden über den Juchtenkogel Richtung Pasilsattel.
Kurz vor der Stelle, an der es dann links zum Pasilsattel runter geht kommt nochmal eine kurze aber knackige Kletterstelle.

Letzte Kletterei vor dem Pasilsattel

Nachdem wir diese überwunden hatten ging es über Grashänge hinunter direkt zur Pasilalm. Ab der Pasilam geht es dann dem Fortsweg entlang zur Seekarhütte. Etwas unterhalb der Seekarhütte zweigt links ein Pfad ab, der im Oberautal endet. Um auf die Straße zum Christlum Parkplatz zu gelangen ist noch eine Bachüberquerung nötig, die bei uns, wegen dem vielen Schmelzwasser, nicht ohne nasse Füße möglich war. Dann geht es über Teerstraßen die letzen Meter zum Parkplatz.

Hier die Statistikdaten der Tour:
Gelaufene Strecke: 27,87 km
Dauer ohne Pausen: 11 Stunden 21 Minuten
Höhenmeter aufwärts: 2.169 m
Höhenmeter abwärts: 2.147 m
Maximale Höhe: 1.980 m

Fazit von Raphael und mir gleichermaßen: Das machen wir nicht nochmal!